1712 schuf der St.Galler Mönch Gabriel Hecht (1664–1745) eine mehrfarbige Karte der Fürstabtei St.Gallen. Die Karte ist nach Süden orientiert, deshalb findet sich der Bodensee, auf dem in der Gegend von Rorschach Schiffe kreuzen, links unten.
Die Stadt St.Gallen liegt links der Mitte am oberen Rand.
Die grün und braun gehaltene Zeichnung reicht vom Rheintal bis ins Toggenburg und umfasst somit das gesamte Kernterritorium der Fürstabtei zu jener Zeit.
Hecht hatte schon 1691 oder 1692 eine solche Karte gezeichnet. Diese war 1712 von Zürcher Truppen verschleppt und darauf offenbar eine Zeit lang als Trophäe im Zürcher Rathaus aufgehängt worden.
Mit dieser neuen Karte schuf Gabriel Hecht Ersatz für den Verlust und wollte vielleicht auch aufzeigen, dass die Fürstabtei weiterbestehe, obwohl sie damals besetzt war.
Die grossformatige Karte mit den Massen 150 × 105 cm ist leider in keinem guten Zustand. Sie wurde auf ein ungeeignetes Material montiert und die Farben sind abgeschossen.
Nach heutigen konservatorischen Grundsätzen wird die Restaurierung mit 10'000 Franken veranschlagt.