Der Leserbrief im Wortlaut: «Gerne nehme ich als Präsident des Bauernvereins Toggenburg Stellung zum Leserbrief von Corina Del Fabbro, welche ihre Anstellung als Geschäftsführerin von Pro Natura St. Gallen in ihrem Leserbrief leider nicht erwähnt.
Feldhasen, Fledermäuse
Mit mehr als 30 Jahren Berufserfahrung in der Landwirtschaft kann ich als Praktiker, und nicht als Umweltwissenschafter mit ETH Abschluss und Doktortitel, versichern, dass die so genannten farbenprächtigen, hohen Wiesen heute häufiger anzutreffen sind als vor 30 Jahren! Auch finden sich heute in unserer Gegend mehr Feldhasen, wir haben genügend Insekten «vor allem Wespen und Hornissen» und die Mückenpopulation hält sich dank unserer Hof – Fledermäusen in Grenzen.
Bedarfsgerechte Düngung
Seit der Einführung des ökologischen Leistungsnachweises vor 20 Jahren werden unsere Felder bedarfsgerecht gedüngt. Ab diesem Jahr findet wegen der Nulltoleranz bei Stickstoff und Phosphor leider eine grossflächige Extensivierung im Futterbau statt. Seit uns die «Gelehrten» zwingen, Magerwiesen nicht mehr zu düngen und später zu nutzen, breitet sich zum Beispiel der Klappertopf invasiv und zum Leidwesen von uns Bauern aus. Zahlreiche Neophyten aus ungepflegten Bahnböschungen zwingen uns zu mühsamer Handbekämpfung. Und alle die älter als 50 Jahre sind, können sich an überdüngte Wiesenkerbel- und Hahnenfusswiesen erinnern.
Wir brauchen keine neuen Gesetze
Ich finde es traurig, dass die Umweltverbände diese Leistungen nicht anerkennen und stetig mehr fordern. Wir brauchen keine neuen Gesetze, wir brauchen Konsumenten, welche unsere nachhaltig produzierten Produkte Im Laden kaufen. Darum bitte ich Sie am 22.09.2024 ein klares Nein zur Biodiversität in die Urne zu legen.»