Der Leserbrief im Wortlaut:
«Sehr geehrter Herr Rütsche,
Leider ist Ihnen der Sinn der Initiative zur Anpassung der Gemeindeordnung Ebnat-Kappel scheinbar nicht ganz klar. Es geht dabei nicht um das Asylzentrum oder den TISG oder wie kommuniziert wurde. Es geht darum, die wahre Demokratie zu leben.
Ja und Nein sagen
Der Gemeinderat muss Informationen, die die Einwohner von Ebnat-Kappel interessieren rechtzeitig mitteilen. Wenn eine Angelegenheit von öffentlichem Interesse ist, sollen wir auch Ja oder Nein dazu sagen dürfen. Deshalb hat das Initiativ-Komitee für mehr Mitbestimmung beschlossen, mehr Mitspracherecht zu verlangen, wenn es um Gebäude und Grundstücke geht die im Eigentum der Gemeinde Ebnat-Kappel stehen.
Keine wesentliche Einschränkung
Der Gemeinderat wird durch diese Initiative nicht so sehr eingeschränkt, als dass das Amt als Gemeinderatsmitglied nicht mehr attraktiv wäre. Dass nicht mehr Einwohner dieses Amt übernehmen wollen, ist ein anderes Kapitel und hat mit dieser Initiative nichts zu tun. Das sollte auch nicht vermischt werden. Wir wollen ja fair und ehrlich zu einander sein. Nicht wahr?
Frist für Einsprache
Der Gemeinderat hat nichts zu befürchten, wenn er mit offenen Karten spielt. Statt Verträge von Nutzungsänderungen eigener Gebäude oder Grundstücke sofort zu unterzeichnen, kündigt der Gemeinderat dies im Gemeindeblatt mit einer Frist für Einsprachen an. Gibt es keine Einsprachen, kann er problemlos unterzeichnen und seine Pläne weiterverfolgen.
Ein Stück Mitbestimmung
Wenn der Gemeinderat von Beginn an klar informiert und kommuniziert, das Wie und Warum erklärt, die Gründe ehrlich offenlegt und im Sinne der Bevölkerung der Gemeinde agiert, wird er keine Probleme haben, seine Arbeit wie gewohnt weiterzuführen. Diese Initiative gibt den Einwohnern und Einwohnerinnen von Ebnat-Kappel ein Stück mehr Mitbestimmung zurück. Nicht mehr, nicht weniger. Wir wollen einfach nur mehr Mitbestimmung.»