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22.12.2024

Vierter Advent – das Christkind ist schon nah

Heute brennen alle vier Kerzen am Adventskranz.
Heute brennen alle vier Kerzen am Adventskranz. Bild: shutterstock.com
Der letzte Sonntag vor Weihnachten ist da. Der vierte Advent. In wenigen Tagen kommt das Christkind und die Kinderaugen werden vor dem geschmückten Christbaum leuchten. Wir erklären die Bedeutung des vierten Advents.

«Rorate caeli desuper, et nubes pluant iustum: aperiatur terra, et germinet Salvatorem.»– «Tauet, ihr Himmel, von oben, ihr Wolken regnet den Gerechten: Es öffne sich die Erde und sprosse den Heiland hervor.» Mit diesen bezeichnenden und eindringlichen Worten beginnt der letzte Sonntag vor Heiligabend und Weihnachten. Die Zeit, dass der Heiland kommt, ist fast da. Die Frühmessen im Advent sind ebenfalls nach diesem Wort benannt, da sie traditionell mit dem Eingangsvers begannen.

Josef im Mittelpunkt

Das Evangelium dieses Tages (Mt1, 18-24) stellt Josef in den Mittelpunkt. Der Evangelist Matthäus stellt seinem Evangelium neben einem Stammbaum Jesu ein kleines Erzähldrama in fünf Akten voran, worin es darum geht, wer Jesus seinem Wesen nach ist. Das geschieht in fünf kleinen Geschichten rund um die Geburt Jesu.

Matthäus stellt seinem Evangelium in den ersten beiden Kapiteln eine sogenannte Kindheitsgeschichte voran. Eine solche wurde damals oft Lebensbeschreibungen grosser Persönlichkeiten vorangestellt. Darin geht es nicht um historische Details über Geburt und Kindheit, sondern um Gesamtwesensmerkmale dieser Person, um Anspielungen auf wichtige Ereignisse ihres Lebens.

Wahres über Jesus

Diese Kindheitsgeschichte erzählt Wahres von Jesus, aber nicht genau so äusserlich Geschehenes, sondern sie stimmt in Form von kleinen literarischen Erzählungen ein, wer Jesus seinem Wesen nach ist. Matthäus unterlegt die fünf Themen bzw. heilvollen Eigenschaften Jesu, auf die er einstimmen will, in Form von Schriftzitaten, die jeweils kleine Erzählepisoden abschließen. Für die Mehrheit seiner Gemeinde, die aus Judenchristen besteht, ist die Schriftgemäßheit des Heilswirkens Gottes in Jesus sehr wichtig.

Im Evangelium bietet Matthäus Josef als Wegbegleiter zu Jesus an; er ist die erste Identifikationsfigur des Evangeliums. Durch ihn nähern die Gläubigen sich Jesus, mit seinen Augen und noch mehr seinen Ohren. Josef handelt: Er sorgt für Maria, und vor allem gibt er dem Kind den gottgewollten Namen.

Josef macht Jesus zum «Sohn Davids»

Damit adoptiert er das Kind im damaligen Gesetzesverständnis und nimmt es als Vater offiziell an. Dazu gehört auch, dass Josef, der aus Davids Stamm ist, dadurch Jesus zum «Sohn Davids» macht, ein Titel, der in den Evangelien häufig für Jesus bezeugt ist. Die Ehrenbezeichnung «Sohn Davids» unterstützt das Bekenntnis, dass Jesus der Messias ist. 

Text: Julia Martin, katholisch.de

stgallen24/gmh/uh/toggenburg24