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Kantone
09.10.2020
09.10.2020 10:27 Uhr

Corona Cluster lassen die Zahlen steigen

Symbolbild Coronavirus
Symbolbild Coronavirus Bild: toggenburg24/Web/freie Nutzung
In allen Ostschweizer Kantonen, vor allem auch im Kanton St. Gallen steigen die Corona Zahlen.
Letzte Aktualisierung 8.10.2020 um 06.56 Uhr Anzahl kumuliert Neu gemeldet
Laborbestätigte Fälle 1'934 +54
Verstorbene      41 +  0

Die neu gemeldeten Fälle sind die Differenz seit der letzten Aktualisierung und enthalten auch Nachmeldungen von Fällen früherer Tage.

Laborbestätigte COVID-19-Fälle nach Wahlkreisen

Laborbestätigte Fälle Kumulierte Häufigkeit Anzahl der letzten 7 Tage Anzahl der letzten 14 Tage
Total Kanton St. Gallen 1934 250 341
Wahlkreis St. Gallen   610   66   93
Wahlkreis Rorschach    170   17   31
Wahlkreis Rheintal   242   36   49
Wahlkreis Werdenberg     98   18   20
Wahlkreis Sarganserland   113   11   12
Wahlkreis See-Gaster   229   38   50
Wahlkreis Toggenburg   164   31   38
Wahlkreis Wil   271   30   45

Datenquelle: Bundesamt für Gesundheit, ISM (Stand 07.10.2020, 24.00 Uhr)
Datenaufbereitung: Fachstelle für Statistik Kanton St. Gallen.

Quelle:

Kanton St. Gallen Coronavirus

 

Die «schuldigen» Herbstferien

Die Zahlen der Corona Fallzahlen steigen und steigen. Dass die Zahlen so steigen, hat damit zu tun, dass besonders jetzt in den Herbstferien viele sehr aktiv sind, sich im Freundes- und Familienkreis treffen und an Anlässen teilnehmen. Wobei wieder festgestellt werden kann, dass sich die meisten Menschen innerhalb der Familie anstecken.

In den Herbstferien sind vermehrt Vereine und Lager betroffen, um welche es sich handelt, wollte der Kanton nicht bekannt geben. Auch bei der Höhe der Infektionen Zahl hielt er sich zurück. Er sagte nur, dass es aber wenige Fälle seien. Die nächste Lagebeurteilung wird zeigen, ob es eine kurzfristige Erscheinung ist.

Was nun?

Der Kanton wird die Lage in den kommenden Tagen besprechen, noch am Dienstag gab es für den Kanton keinen Handlungsbedarf. Dafür müssten die Zahlen über mehrere Tage bei über 30 bis 40 Fällen liegen. Bei mehr als 40 Fällen pro Tag könnte die Regierung weitere Massnahmen treffen, wie Maskentragepflicht, Schliessungen oder begrenzte Besucherzahlen bei Veranstaltungen anordnen, um sich auf eine zweite Welle vorzubereiten. Weiterhin versucht man bei lokalen Clustern mit lokalen, ereignisbezogenen Massnahmen zu reagieren.

Was immer noch gilt

Abstand halten und regelmässiges Händewaschen sind die effizientesten Massnahmen.

Offizielle Verhaltensplakat vom BAG Bild: toggenburg24/Web/freie Nutzung

Plötzlich mutieren die Wahlkreise im Kanton St. Gallen zu Hotspots

Die Grafik zeigt, je dunkler das Grün, desto mehr Ansteckungen pro 100'000 Einwohner. Im Toggenburg gab es in der aktuellen Zeitspanne der letzten 14 Tage 81 laborbestätigte Fälle pro 100'000 Einwohner. Wahlkreis Wil hatte 59, die Wahlkreise See-Gaster, St. Gallen und Rorschach mehr als 70.
Das Bundesamt für Gesundheit definiert ein Risikogebiet dann, wenn sich mehr als 60 Personen pro 100'000 Personen anstecken.

Hauptgrund Cluster

Cluster heisst einfach Ansteckungen in Gruppenansammlungen, wobei sich mittlerweile vor allem die jüngere Altersgruppe trifft. Somit sind statistisch gesehen, die 10- bis 40-Jährigen am stärksten betroffen. Da die Cluster der Hauptgrund für Ansteckungen sind, kann sich die Situation sehr schnell verändern, und es gibt neue Hotspots.

 

Fälle pro 100'000 Einwohner als Grafik dargestellt nach Wahlkreisen im Kanton St. Gallen Bild: Informationen Kanton St. Gallen

Fragwürdige Situation

Der SVP-Kantonsrat Erwin Böhi hat triftige Fragen zur gegenwärtigen Situation. Denn er erfuhr über sieben Ecken, dass es sich hauptsächlich um importiere Fälle handle. Das sind also vom Ausland zurückkehrende Personen, die sich an ihrem Ferienaufenthaltsort infiziert haben. Deshalb findet er, dass aufgrund der dramatischen Verschlechterung der Corona Situation in einigen europäischen Ländern, die Kontrolle der Einhaltung der Quarantäne gerade jetzt von grosser Bedeutung wäre.

Erwin Böhi SVP Wil, Kantonsrat Bild: St. Galler Tagblatt

Wie sieht es nach den Herbstferien aus?

Der Wiler SVP-Kantonsrat hat nun seine für ihn dringende Frage bei der Regierung hinterlegt. Es gäbe laut Medienberichten grosse Unterschiede in den Kantonen bei der Kontrolle von Personen, die sich aufgrund einer bestätigten Infektion oder nach der Rückkehr aus einem Risikogebiet in Quarantäne begeben. In Zürich werden am meisten Kontrollen durchgeführt und fehlbare Personen angezeigt. Im Kanton St. Gallen sieht es anders aus.

Da er Wiler Politiker ist, will er wissen, ob die Regierung über mehr detailliertes Zahlenmaterial für den Wahlkreis Wil hat, als bisher publiziert wurde. Er will auch wissen, wie viele Corona Kontrollen im ganzen Kanton St. Gallen durchgeführt wurden. Interessiert ist er auch, wie viele laborbestätigte Corona Fälle bei Personen festgestellt wurden, die aus dem Ausland in die Schweiz einreisten. Was macht die Regierung, damit die Zahl der infizierten Personen nach den Herbstferien nicht weiter steigt, wenn sie aus Risikogebieten zurückkehren?

Keine Tote in den letzten Wochen

Es sind in den vergangenen Wochen keine Personen am Coronavirus gestorben. Seit Pandemiebeginn im März sind im Kanton St. Gallen 41 Todesfälle zu beklagen.

Gesamteinwohnerzahl St. Gallen am 1. Januar 2020: 510'670

Der Kanton St. Gallen wird die Lage weiterhin genau beobachten und auch kommunizieren, wenn Massnahmen nötig würden.

Liste seit Ende September 2020 für Risikogebiete

Die Liste wird laufend aktualisiert. Wer die Quarantäne- oder Meldepflicht nicht befolgt, begeht nach dem Epidemiegesetz eine Übertretung, die mit einer Busse bis zu CHF 10'000 bestraft werden kann.

Quelle: BAG Schweiz

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