Auf Einladung der Raiffeisenbank Mittleres Toggenburg passte Roland Kläger sein Programm den globalen Entwicklungen an. Anlagetipps wurden ebenfalls gegeben. Doch es war offensichtlich, dass die 90 Zuhörerinnen und Zuhörer im Berufs- und Weiterbildungszentrum Toggenburg vor allem an den Auswirkungen auf die Finanzmärkte interessiert waren, die der „Liberation Day“ des US-Präsidenten mit sich bringen könnte.
Trump kann nicht alles machen
Roland Kläger enttäuschte sein Publikum am frühen Mittwochabend nicht in Bezug auf seine Deutungen. Allerdings strahlte er dabei nicht allzu viel Optimismus aus. Denn die US-Regierung agiere zu sprunghaft, als dass von Finanzprognostikern fundierte Aussagen getroffen werden könnten. Auf eines legte sich Kläger jedoch fest: „Unsicherheit ist für Aktienmärkte immer schlecht. Wenn die Zölle kommen, werden die Zinsen in den USA nicht sinken. Ein Teil wird die Marge der Unternehmen belasten, ein anderer Teil wird die Konsumenten treffen“, so Kläger. Dies würde in den USA die Inflation anheizen und ein grosses Problem für die Regierung darstellen. Denn Trump habe das Wahlversprechen abgegeben, die Inflation zu beenden – und müsse sich daran messen lassen. Klägers Prognose: „Trump wird nicht alles umsetzen können, was er möchte. Das kann er sich nicht leisten. Denn er ist ein Mann der Aktien und würde auch vielen seiner Wähler schaden.“ Dass hohe Zölle die Schweizer Exportwirtschaft massiv treffen würden, sei klar. Doch vertraute der Referent auf die Kreativität von Firmen, Individuen und Staaten: „Es gibt immer wieder Wege, um aus der Zollsituation herauszukommen; und diese müssen gefunden werden“, erklärte Kläger.