Der Verleger von Fridolin und ON, Stefan Wenkebach, nimmt in einer Medienmitteilung zur Situation des Verlages und zum Altendorfer Treuhänder Jörg Lutz kein Blatt vor den Mund. Er schreibt, der 2019 vom verstorbenen Verleger Walter Feldmann als Willensvollstrecker eingesetzte Jörg Lutz habe «gravierende Fehlentwicklungen» im Verlag zu verantworten.
Investitionen in eigene Tasche
Lutz habe seine Funktion als Willensvollstrecker missbraucht. Er habe «ohne Einverständnis der Erben, ohne Strategie und ohne betriebswirtschaftlichen Sachverstand gehandelt». Es seien «Fake-Investitionen in Gesellschaften» von Lutz selbst getätigt worden. Willensvollstrecker Lutz habe sogar «Firmenwerte» an seine eigene Frau übertragen sowie Verlagseinnahmen an sich statt an den Verlag geleitet.
Mögliche Strafverfolgung
Unter Lutz sei im Verlag ein mutmassliches Defizit von mehreren Millionen Franken entstanden – inklusive massiver Steuerschulden. Auch «der Verdacht auf Unregelmässigkeiten im Zusammenhang mit Immobiliengeschäften» werde untersucht und «juristische Konsequenzen nach sich ziehen». Die Vorgänge seien nun zur rechtlichen Prüfung und «möglichen Strafverfolgung» an spezialisierte Kanzleien in Zürich und Schmerikon übergeben worden.
ON werden kleiner
«Angesichts der dramatischen Lage» haben die Feldmann-Erben den Fridolin- und ON-Verlag Anfang 2025 an den Sanierer Stefan Wenkebach übertragen. Zeitgleich wurde Jörg Lutz aufgrund eines Urteils des Glaner Kantonsgerichts aus dem Verlag ausgesperrt. (Linth24 hat darüber berichtet)
Wenkebach will den Verlag nun in eine neue Zukunft führen und die Obersee Nachrichten ab Sommer 2025 in einem neuem, kleineren Format herausgeben.