Finanzpolitik: Echte Entlastungsmassnahmen gefordert, um eine höhere Steuerbelastung zu verhindern
Verfasser: Kantonsrat Mirco Gerig, Mosnang
In der Wintersession drehte sich vieles um Zahlen: Der Kantonsrat beriet das Budget und den Lotteriefonds. Zusätzlich stand dieses Jahr das Sparpaket – moderner ausgedrückt: das Entlastungspaket 2026 – als Haupttraktandum auf der Agenda. Seit Jahren wächst der Staat immer weiter. Die Kantonsverwaltung wird grösser, die Aufgaben nehmen zu, und damit steigen die Ausgaben rasant. Anstatt die Kosten zu bremsen, greift die Regierung immer öfter zu höheren Steuern, Gebühren und Abgaben. Am Ende trifft das vor allem jene, die jeden Tag arbeiten und unseren Kanton tragen.
Darum musste die Regierung ein Sparpaket vorlegen. Der Kantonsrat hat nach intensiven Beratungen ein Entlastungspaket von rund 180 Millionen Franken beschlossen. Doch damit ist der Auftrag längst nicht erfüllt. Die Regierung setzte teilweise auf Steuer- und Gebührenerhöhungen, auf bereits geplante Massnahmen oder auf reine Buchhaltungstricks – das alles entspricht nicht dem klaren Willen des Kantonsrats und wurde entsprechend gestrichen.
Für das Budget 2027 muss die Regierung nun echte Entlastungsmassnahmen im Umfang von 60 Millionen Franken nachliefern – und zwar dort, wo der Staat in den letzten Jahren besonders stark gewachsen ist: Bei Personal, Sachaufwand und Staatsbeiträgen. Gerade der Personalbereich ist massiv aufgebläht worden. Für eine nachhaltige Entlastung müssen neue Aufgaben künftig mit bestehenden Ressourcen erledigt werden. Der Personalaufwand soll nach der Plafonierung nur noch mit Teuerung oder individuellen Lohnanpassungen wachsen.
Viele anstehende Pensionierungen schaffen zusätzlichen Spielraum, um Mitarbeitende gezielt umzusetzen und die Effizienz zu erhöhen. Prioritäten setzen statt Dauerwachstum – das ist der richtige Weg.
Denn für uns ist klar: Auch beim Kanton muss gelten, was für jede Familie und jedes Unternehmen selbstverständlich ist – jeder Franken, der ausgegeben wird, muss zuerst erarbeitet werden.
Strukturhilfen werden nicht gekürzt
Verfasser: Kantonsrat Fredy Louis, Ennetbühl
Die im Rahmen der kantonalen Budgetdebatte diskutierte Streichung der Strukturhilfen für die Landwirtschaft im Kanton St. Gallen hat für erhebliche Unruhe in der landwirtschaftlichen