Geht es um den Erwerb und Besitz legaler Waffen, verfügt die Schweiz über eines der
liberalsten Gesetze der Welt. Das Mitführen von Waffen im öffentlichen Raum ist jedoch nur in wenigen Ausnahmefällen erlaubt, grundsätzlich also verboten. Dieses Verbot ist nicht unumstritten. Dabei steht für Gegner und Befürworter das Argument Sicherheit im Zentrum.
Für ein Recht auf Waffentragen
Marketagent.com Schweiz führte vom 8. bis 16. Juli 2021 eine repräsentative Umfrage zum Thema Waffentragen durch. Befragt worden sind 750 Personen aus der Deutschschweiz im Alter von 14 bis 74 Jahren. Dabei wurden die Argumente, die für oder gegen eine Lockerung des aktuellen Gesetzes sprechen, mittels 4-er Skala (von 1 = stimme überhaupt nicht zu bis 4 = stimme voll und ganz zu) abgefragt. «Weiss nicht» oder eine Mittelkategorie standen als Auswahl nicht zur Verfügung. Die Umfrage ergab unter anderem folgende Resultate:
- 24 Prozent befürworten („stimme eher zu“ und „stimme voll und ganz zu“), dass die Bewilligung für das Tragen von Waffen im öffentlichen Raum erleichtert werden sollte, während die grosse Mehrheit (76%) sich dagegen ausspricht („stimme eher nicht zu“ und „stimme überhaupt nicht zu“).
- Unter den Befürwortern sind deutlich mehr Männer als Frauen (27% vs. 20%). Dabei argumentieren 32 Prozent aller Befragten, dass ein Mitführen einer Waffe gerade für Frauen ein Vorteil wäre, da sie so deutlich wehrhafter gegen Gewalttäter seien. Bei dieser Einschätzung unterscheiden sich Männer und Frauen in ihrer Meinung kaum (33% vs. 31%).
- Innerhalb der Altersgruppen zeigen sich die 20- bis 29- sowie die 30- bis 39-Jährigen deutlich offener für eine erleichterte Waffentrag-Bewilligung (27% bzw. 28%) als die 14- bis 19-Jährigen bzw. die 50- bis 74-Jährige (22% bzw. 18%).
- Jeweils rund drei von zehn sehen die Sicherheit des und der Einzelnen durch eine erleichterte Bewilligung zumindest eher erhöht, da es die Selbstverteidigung zu einem grundlegenden Recht machen würde (31%) oder abschreckend wirken würde (31%).
- 28 Prozent glauben, dass dank bewaffneter Zivilisten Amokläufer oder Terroristen gestoppt werden könnten und sich damit Opfer vermeiden liessen.
Mehr Gewalt gegen Frauen und Homosexuelle
Ganz anders sehen das die Gegner. Die grosse Mehrheit (84%) fürchtet, dass eine Liberalisierung des aktuellen Gesetzes generell zu mehr Gewalt, Schussverletzungen und Tötungsdelikten führen und dadurch die Sicherheit des Einzelnen, der Einzelnen gefährden würde.
80 Prozent gehen auch davon aus, dass eine erleichterte Bewilligung Amokläufe und Terroranschläge begünstigen würde.