Das Publikum in der stimmungsvollen Kreuzbleiche mit mehr als 700 Fans dankte es in den letzten Aktionen mit stehenden Ovationen.
Das Heimteam hatte alles hineingeworfen, dem Cupsieger der vergangenen Saison alles abverlangt – und schon fünf Minuten vor Schluss bemerkenswert souverän alles klar gemacht.
Nach zuletzt drei Siegen in Folge erfreute St.Otmar von Beginn weg mit Selbstvertrauen und Spielwitz, und die St.Galler hatten ausserdem einen sehr guten Matchplan, der bestmöglich aufging.
Michael Suter liess Marcus Stroustrup zunächst auf der Bank und schonte dessen Kräfte; dafür zeigte Alexander Möller eine tolle Startphase. Und weil die Defensive mit dem starken Keeper Andreas Björkman Myhr ebenfalls funktionierte, führte Gelbschwarz nach 18 Minuten bereits 10:5.
Der HC Kriens-Luzern, der unter anderem nach zuletzt mehreren verletzungsbedingten Ausfällen noch auf Formsuche ist, versuchte zu reagieren, fand aber gegen die aufsässigen St.Galler nie wirklich ein Mittel.
Erst recht, weil nach 23 Minuten auch Marcus Stroustrup ins Spiel eingriff und fortan durchpowerte. Mit neun Toren (aus zehn Versuchen) ragte der Däne aus dem ohnehin starken Kollektiv heraus.
St.Otmar war an diesem Samstagabend bereit, mehr zu investieren und war darum auch in der Lage, mehr Herz und Emotionen auf die Platte zu legen; das zeigte sich nicht zuletzt in total acht Zeitstrafen.
Die Energie, welche das Heimteam aus diesen Aktionen zog, überwog aber den nummerischen Nachteil. Umso mehr, da es in jenen Aktionen nie kopflos, sondern taktisch clever agierte und den Funken zum Publikum überspringen liess.
Es gab eine kurze Phase nach dem Seitenwechsel, in der das Spiel etwas an Struktur verlor und dafür mehr Tempo aufnahm, und sich der Charakter der Begegnung zugunsten der Gäste zu verändern schien. Der HC Kriens-Luzern verkürzte entsprechend auf 21:22 (44.) – aber genau dann hatte St.Otmar noch einmal die richtige Antwort parat.
Die St.Galler verdienten sich mit ihrem starken Auftritt das Momentum und darum auch das nötige Quäntchen Glück, und sie hatten in jeder wegweisenden Situation genau das, was sie brauchten: Eine Goalieparade im richtigen Moment, einen Abpraller zum wichtigen Zeitpunkt, einen Treffer wenn es darauf ankam.
Marcus Stroustrup machte mit seinem Tor zum 31:25 schon fünf Minuten vor Schluss den Deckel drauf. Zu jenem Zeitpunkt war der Erfolg St.Otmars keine Überraschung mehr, sondern längst hochverdient.
Überraschend war höchstens noch, wie souverän die St.Galler die beiden Punkte in der letzten Viertelstunde ins Trockene brachten.