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Kultur
14.10.2025

«Es wird ein heisser Winter»

Courtney Cox (Gitarre), Lala Frischknecht (Drums), Laura Guldemond (Gesang), Romana Kalkuhl (Gitarre, Band-Leaderin) und Jay Grob (Bass)
Courtney Cox (Gitarre), Lala Frischknecht (Drums), Laura Guldemond (Gesang), Romana Kalkuhl (Gitarre, Band-Leaderin) und Jay Grob (Bass) Bild: LimSangPhotography
Mit ihrer «Inquisition Tour 2026» sind die Burning Witches derzeit in der ganzen Schweiz unterwegs und machen am 18. Januar auch in der Grabenhalle Halt. Im Interview mit stgallen24 sprechen die Power-Frauen des Schweizer Heavy Metals über Bühnenenergie, Touralltag und die Magie ihrer Fans.

Ihr seid mitten in eurer CH-Tour 2026 – wie fühlt es sich an, endlich wieder auf Schweizer Bühnen zu stehen?
Es ist tatsächlich ein tolles Gefühl, vor allem auch, so viele CH-Shows zu spielen. Und natürlich geniessen wir die Aufmerksamkeit zu Hause sehr.

Das Konzert in St.Gallen ist eines der Highlights der Tour. Habt ihr besondere Erinnerungen oder Verbindungen zur Ostschweiz?
Ich habe vor über zehn Jahren mit meiner alten Band Atlas & Axis mehrmals in Herisau in einem Heavy-Metal-Club gespielt, und das war immer toll.

Euer neues Album ist am 22. August 2025 erschienen – wie habt ihr die Resonanz erlebt und welche Songs kommen live bisher am besten an?
Die Resonanzen sind super und ganz toll. Wir haben grosse Freude, weil sich die Fans auf der ganzen Welt sehr auf das Album gefreut haben. Es ist bis jetzt alles so geworden, wie wir es geplant und vorgestellt haben.
Es wurden noch nicht so viele Shows vom neuen Album gespielt, aber von denen, die gespielt wurden, ist «High Priestess of the Night» am besten angekommen.

Wie unterscheidet sich eine Show in der Schweiz von euren Konzerten im Ausland – zum Beispiel in London, Paris oder Barcelona?
Die südlichen Länder sind viel emotionaler und machen mehr Party. Aber nun, zum Beispiel London als multikulturelle Metropole, lässt unsere Fans auch sehr frenetisch feiern. Die beste Stimmung bisher ist und bleibt aber Buenos Aires in Argentinien.

Was bedeutet es euch, als Schweizer Band international so erfolgreich zu sein und mit rein weiblicher Power auf Heavy-Metal-Bühnen zu stehen?
Es ist ein tolles Gefühl, und wir fühlen uns inzwischen auch sehr privilegiert und verstanden in der Metal-Szene. Die Hauptbasis in der Schweiz zu haben, ist ganz toll, aber auch wichtig und korrekt so für uns. Hier lassen uns die Leute in Ruhe, und wir können uns ganz normal bewegen.

Wie sieht euer Touralltag wirklich aus – eher Chaos, disziplinierte Routine oder etwas ganz anderes?
Hmm … es ist eine Art Mix aus Topdisziplin, Partyausrutschern, starkem Willen und sehr viel Geduld. Aber vor allem ist der starke Wille sehr wichtig – denn ohne den würde nix mehr laufen.

Die fünf «Brennenden Hexen» aus dem Aargau Bild: zVg

Viele Fans lieben euch für eure Energie auf der Bühne – wie schafft ihr es, diese Power Abend für Abend zu halten?
Wenn man die Chance bekommt, etwas Tolles und Aussergewöhnliches zu machen, muss man sie einfach packen und alles geben – oder es einfach sein lassen. Ich und wir haben die Aufgabe dankend angenommen, und so sind es vor allem auch die Fans, die einen antreiben.

Wie wichtig ist euch der direkte Kontakt zu euren Fans – gerade bei kleineren, intensiven Konzerten wie in St.Gallen?
Für mich spielt es keine Rolle, ob ich auf einer grossen oder einer kleinen Bühne stehe. Wichtig ist es einfach, dabei zu sein und die Freude mit den Fans zu teilen. Und klar, bei kleineren Konzerten hat man schon mehr Verbindung zu den Fans. Wir gehen ja gerne unter die Leute und reden auch, da wir keine Backstage-Langweiler sind!

Was inspiriert euch aktuell am meisten beim Songwriting? Gab es Einflüsse aus dem Tourleben oder vom neuen Album?
Nein, die Alben und die Themen gehören einem speziellen Moment und bedingen spezielle Aufmerksamkeit. Als wir damals «Hexenhammer» geschrieben hatten, sind wir privat durch die Schweiz und Deutschland gereist und haben Ideen gesammelt. So waren wir an Orten, wo Hexenfolterungen stattfanden, und probierten, so tief ins Thema zu gehen, wie es nur geht. Auf der Tour wollen wir nur Spass haben.
Obwohl, einmal gab es während der Tour auf einer Fahrt in Florida einen grossen Sturm, wobei der Song «In the Eye of the Storm» entstand. Das gehört allerdings zu einer Ausnahme, weil es ein aussergewöhnliches Erlebnis war mit einem grossen Hurrikan.

Was war bisher euer verrücktestes oder emotionalstes Erlebnis auf dieser Tour?
Da gibt es einfach zu viele Momente, Emotionen und unzählige Erinnerungen. Aber nehmen wir mal 2019: Wir spielten in Moskau, und nach der Show wollten wir unter die Leute, um etwas zu trinken und einen tollen Sommerabend zu geniessen. Dann kam alles anders, und wir wurden von den Fans überrannt – «die so heftig drauf waren», wie wir das noch nie erlebt haben. Eine unglaubliche Energie war das, und alles ohne Security. Der Veranstalter hat uns dann massgeregelt und gemeint: «Ihr könnt doch nicht einfach unter die Leute gehen! Die essen euch auf!» – hahaha – das war ein supertoller Abend.

Was können die Besucher am 18. Januar in der Grabenhalle erwarten – dürft ihr schon etwas zum Set oder zu Special Guests verraten?
Wir bereiten ein tolles Set mit natürlich einigen Extras, die noch nie im Set waren, und so freuen wir uns sehr auf die bevorstehenden Shows, die auf uns zukommen.

Habt ihr eine persönliche Botschaft an eure Schweizer Fans – besonders an die Metal-Community in der Ostschweiz?
Es wird definitiv ein heisser Winter! Verpasst die «Inquisition Tour» nicht!

stgallen24/stz./toggenburg24