«Vielen geht es zu weit, dass die Thursanierung mehr als 100 Millionen Franken kostet und ihr praktisch alle 450 Alleebäume zum Opfer fallen sowie sechs Hektaren Landwirtschaftsland zerstört wird. Deshalb verlangen die 86 bürgerlichen Kantonsräte eine Reduktion des Projekts auf den reinen Hochwasserschutz. Doch die Grünen Toggenburg fordern weiterhin umfassende „naturnahe“ Massnahmen und unterstützen somit, dass die Klimaerwärmung gleich doppelt gefördert wird: Kahlschlag der Alleebäume und breites Flussbett aus Steinen («Steinwüste»).
Mit Risikoabwägung investieren
Ich bin in Wattwil aufgewachsen und lebe mit meiner Familie im Schomatten Quartier, wo wir von einem Hochwasser direkt betroffen wären. Als erfahrener Unternehmer weiss ich, dass Investitionen mittels Risikoabwägung entschieden werden und dass man nie sämtliche Risiken ausschliessen kann. Die letzte Überschwemmung im Februar 1990 habe ich selbst erlebt; namhafte Schäden gab es damals keine. Gemäss kantonaler Gefahrenkarte könnten in Wattwil einmal in hundert Jahren zahlreiche Strassen, Gärten, Keller und Tiefgaragen überflutet werden.
Kostengünstigeren Hochwasserschutz
Das ist zwar sehr unangenehm, aber das Gros der Schäden ist versichert und das Wasser geht nach kurzer Zeit zurück. Gegen Extremereignisse (wie in Brig, Poschiavo oder im deutschen Ahrtal) wird auch die Thursanierung keinen Schutz bieten. Ich befürworte einen Hochwasserschutz aber nicht auf solch radikale Art und Weise. Das Opfern der überaus wertvollen Alleebäume finde ich stossend und dass dafür Steuergelder in dreistelliger Millionenhöhe ausgegeben werden, ist unverhältnismässig und kommt für mich nicht in Frage. Im Gegensatz zu den Grünen Toggenburg bin ich für einen naturschonenden, kostengünstigeren Hochwasserschutz.»